Zukünftige Risiken erkennen 

Unsere Nachhaltigkeitspolitik in den Kapitalanlagen.


Ein erfolgreiches Risikomanagement gehört zu den Hauptfaktoren für die langfristige Stabilität der Asga. Gerade bei den Kapitalanlagen ist der Umgang mit Risiken von zentraler Bedeutung. Die Beurteilung von Risiken ist indes nicht statischer Natur, gewisse Risiken an den Finanzmärkten können ebenso schnell verschwinden, wie sie aufgetaucht sind. Einige Risiken hingegen haben längerfristig Bestand, dazu zählen wir auch die sogenannten ESG-Risiken (Environmental, Social and Governance – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung).

Als Teil der treuhänderischen Verantwortung unserer Pensionskasse haben wir gemeinsam mit dem Verwaltungsrat, der Geschäftsleitung, und unter Einbezug einer externen Expertin eine Nachhaltigkeitspolitik erarbeitet, die uns im Umgang mit den erwähnten Risiken eine proaktive Handlungsfähigkeit ermöglicht. Die im Jahr 2019 entwickelte Politik zur Berücksichtigung der Nachhaltigkeit in den Kapitalanlagen – als strategische Komponente – war die logische Konsequenz. Die Politik basiert auf drei Säulen, die von einer Klimapolitik begleitet werden wird.

Wir definieren Ziele
Unsere Nachhaltigkeitspolitik dient unseren Versicherten. So verringern wir Anlage- und Reputationsrisiken und fördern das nachhaltige Wirtschaften der investierten Unternehmen.

Wir orientieren uns an global akzeptierten Normen und nicht an subjektiven Werten bzw. Wertempfindungen. Schweizer Gesetze (z. B. das Kriegsmaterialexportgesetz) und internationale, von der Schweiz ratifizierte Konventionen (wie das Pariser Klimaabkommen) sowie die zehn Prinzipien des UN Global Compact bilden die Grundlage. Zusätzlich achten wir darauf, dass unsere externen Vermögensverwalter die UN Principles for Responsible Investment (UN PRI) unterzeichnen.

Gemeinsam erreichen wir mehr
Mit dem Beitritt zum SVVK, dem Schweizer Verein für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen, erhalten wir einen starken Partner, der seinen Mitgliedern vor allem bei der Umsetzung mit dem Normativen Screening – der Überprüfung von Anlagen nach ihrer Konformität mit bestimmten internationalen Standards und Normen (z. B. dem UN Global Compact) - und dem Dialog mit Unternehmen hilft. Mit der Einführung einer verbindlichen Politik zur Berücksichtigung der Nachhaltigkeit in den Kapitalanlagen geben wir ein Versprechen ab: Wir wollen uns stetig verbessern und überprüfen unsere An­stren­gungen regelmässig. Wir berichten offen und transparent in unserem Geschäftsbericht und fortlaufend auf unserer Website und weiteren Kanälen.

Die Chancen genutzt

Unser Rückblick auf ein bewegtes Anlagejahr.

Das Jahr 2019 war für die Anleger ein Jahr der Extreme: Die Aktien verzeichneten neue Höchststände, und die daraus resultierenden Jahresperformances gehören zu den höchsten der letzten drei Jahrzehnte. Gleichzeitig fielen die langfristigen Zinsen in der Schweiz deutlich. Die Tiefststände vom Sommer 2016 (–0,6 %) wurden per Ende August mit rund minus einem Prozent durchbrochen. Die Anlagen der Asga profitierten von diesen Marktentwicklungen. Die absolute Jahresperformance betrug 10,28 % und der Deckungsgrad erhöhte sich auf 114,18 %. Die Benchmarkrendite von 11,58 % konnte aber nach Kosten nicht erreicht werden. Dies ist primär auf die Privatmarktanlagen zurückzuführen. Bei diesen Anlagen erfolgt die Beurteilung des Anlageerfolgs primär im langfristigen Kontext. Während sie 2019 leicht dämpfend wirkten, haben sie im Vorjahr zu dem im Quervergleich guten Resultat beigetragen.

Geopolitische Unsicherheiten und expansive Zentralbanken
Wie kam es zu diesen extremen Bewegungen? Das Anlagejahr 2019 war wie bereits im Vorjahr stark von geopolitischen Risiken geprägt. Vor allem der Handelsstreit zwischen China und den USA dominierte über weite Strecken die Marktbewegungen. Im Mai und im August sorgten die Eskalationen für Druck auf die Märkte, im Herbst und im Dezember wirkten hingegen Entspannungsanzeichen unterstützend. Aber auch im Nahen Osten sorgten politische Manöver periodisch für Sorgenfalten. Die geopolitischen Risiken gingen nicht spurlos an der Wirtschaft vorüber. Das globale Wachstum für 2019 hat sich von 3,6 % im Vorjahr auf schätzungsweise 2,9 % reduziert. Dieses seit der Finanzkrise geringste Wachstum und der Rückgang der Inflations­erwartungen führten dazu, dass vor allem die amerikanische Notenbank Fed expansiver wurde und die Leitzinsen um insgesamt 0,75 Prozentpunkte senkte. Dieser Umstand war einer der Haupttreiber hinter der guten Finanzmarktperformance und wesentlich für die erfreuliche Jahresperformance der Pensionskassen verantwortlich.

Unsere Anlagen im Rückblick
Den grössten Beitrag für das positive Resultat leisteten die kotierten Aktienanlagen: Aktien Schweiz legte um 31,24 % und Aktien Ausland um 22,92 % zu. Private Aktienanlagen verbuchen tendenziell in einem solchen Marktumfeld niedrigere Renditen als kotierte Aktien, was sich im Asga Portfolio auch zeigte (+13,14 %). Auch Obligationenanlagen lieferten positive Renditebeiträge, vor allem die Investitionen im Ausland; die im Jahr 2018 erstmals investierten Unternehmensanleihen lieferten eine Performance von +8,98 % und Obligationen in Schweizer Franken von 2,03 %. Auch Immobilien­anlagen waren im Markt weiter gefragt. Immobilien Schweiz indirekt profitierten von Aufwertungen und generierten eine Rendite von 13,75 %, Immobilien Ausland 6,73 % und das Direktanlageportfolio in Immobilien Schweiz
3,01 %. Infrastrukturanlagen (+0,51 %) konnten insgesamt weniger zulegen, und die Bewertungsanpassungen fielen geringer aus als im Vorjahr.

Umsetzung Anlagestrategie und Global Custodian
Die Umsetzung der neuen Anlagestrategie konnte im 2019 abgeschlossen werden. Das Hedge Fund Portfolio wurde bis auf geringe Restpositionen planmässig liquidiert und in der Kategorie Kredit haben wir im Sommer erstmals Investitionen in erstrangig besicherte Unternehmenskredite (Senior Secured Loans) getätigt. Innerhalb der ebenfalls neuen Kategorie Drawdown Management Portfolio (DMP), welche die Abfederung von Verlusten auf dem Gesamtportfolio und die Sicherstellung von Liquidität bei stärkeren und länger andauernden negativen Anlagemärkten zur Zielsetzung hat, wurde die Investition in das Segment Trendfolgestrategie (CTA) umgesetzt. Die im Vorjahr entschiedene neue operative Zielstruktur mit einem Global Custodian und dem Ausbau der eigenen Fondsstruktur wurde im Verlauf des Sommers ebenfalls implementiert. Die Performanceberechnungen und die Prüfung der Anlagerichtlinien erfolgen seither unabhängig von der Asga durch den Global Custodian und die Fondsleitung.